Fußpilz: Vorbeugung und Fußpflege
Von Dr. Christoph Theurer
03. Juli 2023
Gut zu wissen: Fußmykosen sind die häufigsten Pilzerkrankungen der Haut. Jede dritte Person leidet mindestens einmal in ihrem Leben an Fußpilz – viele sogar häufiger.
Über Textilien und Gegenstände wie Socken, Handtücher und Nagelscheren sind Pilzerreger bei mangelnder Hygiene von Mensch zu Mensch übertragbar. Unbehandelt kann sich die Infektion auf andere Bereiche ausbreiten, wie etwa auf Fuß- und Fingernägel und in die Leistengegend.
Klingt gruselig? Die gute Nachricht: Es ist gar nicht so schwer, den lästigen Erreger in Schach zu halten. Um die beharrlichen Keime gar nicht erst an deine Füße heranzulassen, gilt es vorzubeugen, die Füße zu pflegen und Fußmykosen effektiv zu behandeln. Hier kommen unsere Tipps und Tricks für Aufgeweckte.
Fußpilz vorbeugen
Wie kann man Fußpilz vorbeugen? Die beste Defense Strategy gegen juckende Bläschen am Fuß ist: Fußpilz vermeiden! Schon durch die Beachtung einiger einfacher Regeln kannst du Fußpilz verhindern und die Gefahr verringern, dass die Krankheit nach erfolgreicher Therapie erneut auftritt. Vorbeugende Maßnahmen halten Pilzerreger fern und die richtige Hygiene im Alltag gibt schädlichen Keimen keine Möglichkeit, sich auszubreiten.
Füße trocken halten
Wusstest du, dass Fußpilz auf Englisch als „Athlete's Foot“, also „Sportlerfuß“, bezeichnet wird? Der Grund dafür ist die Tatsache, dass Fußpilzerreger in feuchtem, warmem Klima am besten gedeihen. Ein verschwitzter Turnschuh ist für die Sporen der ideale Nährboden.
Die oberste Devise der Fußpilzprävention lautet daher: Füße stets trocken halten! Besonders nach dem Duschen ist es wichtig, sie sorgfältig abzutrocknen – auch in den Zehenzwischenräumen, da sich Fußpilzerreger dort besonders heimelig fühlen. Wenn du anfällig für Fußpilz bist, kannst du deine Zehenzwischenräume auch mithilfe eines Föhns trocknen.
Wenn du zu Schweißfüßen neigst, kannst du auch versuchen, mit Hausmitteln Fußpilz vorzubeugen. Ein Fußbad mit Salbei hilft zwar nicht gegen Fußpilz, aber sorgt dafür, dass du weniger schwitzt. Und trockenen Füße sind bekanntlich eine gute Fußpilzvorbeugung.
Vorsicht beim Barfußlaufen
Barfußlaufen ist nice und gesund – aber nicht überall. Als Hauptverursacher von Fußmykosen gelten mikroskopisch kleine Fadenpilze (Dermatophyten), die sich bevorzugt in feuchten, warmen und dunklen Umgebungen aufhalten. Ideale Lebensbedingungen finden die kleinen Unruhestifter in öffentlichen Schwimmbädern, Saunen und Duschen, aber auch im Teppichboden viel besuchter Hotelzimmer.
Von dort aus versuchen sie bei barfuß laufenden Besucher*innen im wahrsten Sinne des Wortes Fuß zu fassen. Versagen die Abwehrmechanismen der Haut, z. B. durch eine Immunschwäche oder kleine Risse in der Haut, können sich die Fadenpilze ungehindert vermehren und eine Infektion verursachen. Trage deshalb überall da, wo andere barfuß unterwegs sind, deine Badelatschen mit Style, um Fußpilz vorzubeugen.
Hornhaut lockt Fadenpilze an
Hornhaut und Fußpilz werden oft in Verbindung gebracht – zu Recht! Denn tatsächlich kann Hornhaut durch Fußpilz entstehen und ein Symptom von Fußpilz sein. Was aber viel entscheidender ist: Fadenpilze, die häufigsten Fußpilzerreger, ernähren sich von Hornhaut und siedeln sich bevorzugt dort an. Deshalb solltest du regelmäßig deine Hornhaut entfernen, um Fußpilz vorzubeugen.
Tipp: Wenn du dich fragst, ob die komischen Stellen an deinem Fuß Hornhaut oder Fußpilz sind, hol dir am besten ärztlichen Rat.
Schuhe sorgfältig auswählen, um Fußpilz zu vermeiden
Deine Sportschuhe triefen vor Schweiß? Kein Wunder, du Sportskanone! In geschlossenen Arbeits-, Wander- oder Turnschuhen finden Pilzerreger ein willkommenes Klima vor. In Fußbekleidung, die täglich nass geschwitzt wird und selten durchatmen kann, breiten sich die Pilzerreger mit Vorliebe aus.
Welche Schuhe bei Fußpilz?
Wann immer es möglich ist, solltest du zu offenen statt zu geschlossenen Schuhen greifen, damit deine Füße genug Luft kriegen. Auch luftdurchlässiges Schuhwerk aus natürlichem oder atmungsaktivem Material wie Leder oder Leinen sorgt für eine gute Lüftung und verhindert, dass sich Feuchtigkeit anstaut.
Wichtig ist auch die richtige Passform der Schuhe: Sind sie zu eng, können sich Blasen oder Druckstellen bilden, die den Fußpilzerregern bessere Chancen zum Eindringen in die Haut bieten. Zu Hause solltest du möglichst die Schuhe ausziehen und deine Füße an die frische Luft lassen.
Fußpilz: Socken aus atmungsaktiven Fasern tragen
Sei vernünftig und wechsle deine Socken täglich. Die idealen Socken gegen Fußpilz bestehen aus Baumwolle, Wolle oder Seide. Diese Materialien saugen Schweiß deutlich besser auf als Strümpfe aus Kunstfasern und leiten die Feuchtigkeit von der Haut weg. Aber auch moderne Gewebemischungen für den Sport oder für schwere Arbeits- oder Wanderschuhe binden entstehende Nässe, halten den Fuß trocken und wirken temperaturregulierend. Hat dich der Fußpilz dennoch erwischt, heißt es: Socken waschen, und zwar gründlich und bei Temperaturen von mindestens 60 °C.
Handtücher, Bettwäsche und Socken von Erregern befreien
Die Gefahr lauert im Wäschekorb! Auch in deiner Bettwäsche warten Fußpilzerreger geduldig auf leichte Beute. Wechsle sie deswegen regelmäßig und wasche sie zusammen mit Handtüchern und Socken bei 60 °C in der Waschmaschine.
Für Handtücher gilt: Ein Handtuch pro Person. Bitte nicht reihum weiterreichen. Auch deine Füße danken dir für ein separates Handtuch.
Einlegesohlen aus Zedernholz
Pro-Tipp: Mit Einlegesohlen aus Zedernholz kannst du Fußpilz vorbeugen. Denn Zedernholz schafft in mehrfacher Hinsicht eine für Fuß- und Nagelpilze unangenehme Atmosphäre. Das hören wir gern!
Aufgrund seiner besonderen Eigenschaft, die Feuchtigkeit in seiner Umgebung zu regulieren, saugt das pfiffige Hölzchen den Fußschweiß auf. So bildet sich das bei Fußpilzen so beliebte Tropenklima erst gar nicht. Die enthaltenen ätherischen Öle haben zudem eine antibakterielle und fungizide Wirkung. Das hemmt die schaurigen Gerüche, die sonst aus deinen Turnschuhen quellen. Sollte dein Fuß bereits von Pilz befallen sein, können die Zedernholz-Einlegesohlen bei der medikamentösen Behandlung von Fußpilz begleitend eingesetzt werden. Top!
Bei Diabetes Zuckerwerte gut einstellen
Für alle Diabetespatient*innen gilt: Das Risiko für Störungen der Fußgesundheit steigt, wenn eine Diabeteserkrankung vorliegt. Ein gut eingestellter Zuckerwert und eine fachkundige Fußpflege können der Entstehung einer Fußpilzerkrankung vorbeugen.
Dein Fußpilz kommt immer wieder?
Tritt dein Fußpilz nach abgeschlossener Therapie immer wieder auf, kann dies ein Zeichen für ein geschwächtes Immunsystem sein. Hilf deiner Abwehr auf die Sprünge, indem du dich vitaminreich ernährst, auf ausreichenden Schlaf achtest und Stress vermeidest. Wenn sich der Fußpilz bei dir besonders wohlfühlt, könnte auch ein Besuch in der ärztlichen Sprechstunde sinnvoll sein, um die Ursachen zu klären.
Gerade, wenn der Fußpilz immer wieder kommt, bietet sich ein Medikament mit einer langen Haltbarkeit an. Die Canesten® EXTRA Creme verfügt beispielsweise über eine Anbruchstabilität von 16 Monaten, das Canesten® EXTRA Spray kannst du nach Anbruch so lange nutzen wie es haltbar ist (bis zu 5 Jahren).
Füße sorgfältig und sanft pflegen
Und jetzt zum Wellnessprogramm: Neben der richtigen Hygiene und luftigen Schuhen kannst du deine Füße mit sorgfältiger Fußpflege vor Pilzen schützen. Pflege deine Füße gründlich, aber sanft, um Verletzungen zu vermeiden, die als Eintrittspforte für krankmachende Keime dienen.
Um den üblen Machenschaften von Pilzerregern frühzeitig auf die Spur zu kommen, inspiziere deine Haut im Bereich der Zehen und Fußsohlen regelmäßig. Ist die Hautbarriere intakt, haben es Fußpilzerreger schwer, einzudringen. Achte daher auf eine gute Fußpflege. Fußpilz vorbeugen kannst du etwa mit Creme, mit der du regelmäßig deine Füße einreibst. So verhinderst du, dass sich kleine Risse – sogenannte Rhagaden – bilden.
Fußpflege selbst machen – wohltuend und entspannend
Gekonnt durchgeführt, ist die kosmetische Pediküre ein kleines, aber feines Wellnessprogramm für zwischendurch. Leg deine Lieblingsplatte auf und genieße die intensive Pflege als kleine Auszeit vom stressigen Alltag – deine Füße werden es dir mit intakter Haut und unbeschädigten Fußnägeln danken.
Folgende Vorsichtsmaßnahmen sind zu beachten:
- Diabetes-Patient*innen sollten sich nicht selbst an der Pediküre versuchen, sondern die Behandlung professionell durchführen lassen. Das Schmerzempfinden kann durch die chronische Erkrankung eingeschränkt sein, was das Verletzungsrisiko entsprechend erhöht.
- Lass dich professionell beraten, wenn du unter Erkrankungen der Haut, unter eingewachsenen Fußnägeln, Warzen oder Hühneraugen leidest.
- Verwende nur dein eigenes Nagelpflegeset. Deine Mitbewohner*innen können sich selbst eins kaufen. So verhinderst du, dass Keime übertragen werden.
1. Die Vorbereitung
Los geht’s! Bereite deine Pediküre gut vor und lege alle Utensilien in Reichweite zurecht, damit du hinterher nicht auf einem Bein ins Bad hüpfen musst, um die Nagelfeile zu suchen.
2. Füße baden
Ein warmes Fußbad bei 37 bis 38 Grad reinigt und wärmt deine Füße, fördert die Durchblutung und löst die Hornhaut. Tauche deine Füße etwa acht bis zehn Minuten lang ins Wasser, um die Haut aufzuweichen, ohne sie auszutrocknen. Verwende möglichst ein pH-neutrales Produkt als Badezusatz, das den natürlichen Säureschutzmantel der Haut nicht angreift. Zum Schluss gründliches Abtrocknen – auch zwischen den Zehen- nicht vergessen!
Achtung: Von einem solchen Fußbad solltest du bei akuten Pilzerkrankungen Abstand nehmen. Denn zum einen konnte diesem Hausmittel bei Fußpilz keine Wirkung gegen Pilze nachgewiesen werden. Zum anderen quillt deine Haut durch das Bad auf und wird noch durchlässiger für die Pilzerreger.
3. Nägel kürzen
Jetzt geht es ans Kürzen. Die Nagelränder, die über die Kuppe hinausragen, kannst du mit der Schere oder dem Clip zurückschneiden. Achte auf eine möglichst gerade Schnittfläche ohne Rundung, scharfe Kanten und eckige Ränder. Sonst gibt's am Ende noch eingewachsene Nägel. Das abschließende Feilen bringt die Nägel zusätzlich in Form und beseitigt verbliebene Unebenheiten. Mit einem speziellen Stäbchen lässt sich die dünne Nagelhaut sanft zurückschieben. Die Nagelhaut bitte nicht abschneiden – dabei kannst du dich leicht verletzen.
4. Hornhaut entfernen
Besonders deine Ballen und Fersen neigen zu Verhornungen. Auf diese Stellen solltest du also bei der Fußpflege ein besonderes Augenmerk legen. Mit dem Bimsstein oder der Hornhautfeile kannst du die Zellschichten wegrubbeln, die sich nach dem warmen Bad leicht lösen lassen. Auf Hornhauthobel und andere Folterwerkzeuge verzichtest du bitte. Schnitte im Fuß locken nur wieder die Fußpilzerreger an.
5. Sanftes Peeling
Deinem Pflegeprogramm kannst du nach Belieben weitere Maßnahmen zur Verschönerung deiner Füße folgen lassen. Ein Creme-Peeling kann dazu beitragen, lose Hornschüppchen zu entfernen und das Hautbild zu verbessern. Trage die Creme mit kreisenden Bewegungen auf und massiere sie im Anschluss sanft ein. Nach einigen Minuten Einwirkzeit spülst du deine Füße gründlich ab.
6. Nägel pflegen mit Nagelöl
Wenn deine Nagelhaut trocken und die Nägel spröde sind, hilft die Behandlung mit Nagelöl. Massiere das Öl sanft im Bereich der Hornplatte, Nagelhaut und Nagelfalz ein.
7. Füße eincremen
Beende deine Pediküre, indem du deine Füße großzügig eincremst. Die Creme pflegt deine Haut und schützt sie vor dem Austrocknen. Eine Massage regt die Durchblutung an. Wenn du die Behandlung abends durchführst, ziehe ein Paar leichte Baumwollsocken an und schlüpfe anschließend mit einem guten Buch ins Bett (ok, oder mit dem Handy), damit die Creme vollständig einziehen kann. Am Morgen wachst du dann mit babyweichen Füßen auf. Nice!