Clotrimazol – der effektive Wirkstoff gegen Scheidenpilz
Von Dr. Christoph Theurer
25. November 2024
Bayer ist ein global agierendes Pharma-Unternehmen mit Sitz in Leverkusen. Einer ihrer bekanntesten Arzneistoffe ist Clotrimazol: ein Antipilzmittel (Antimykotikum) zur Behandlung von Pilzinfektionen (Mykosen) der Haut, das ab 1973 unter der Marke Canesten® den Markt eroberte. Auch heute sind Präparate mit dem Wirkstoff Clotrimazol vor allem bei Scheidenpilz, aber auch für die Behandlung anderer Hautpilzinfektionen noch immer Mittel der Wahl. Seit seiner Einführung gilt der von Bayer entwickelte Arzneistoff weltweit als Nummer eins für die Therapie von Pilzinfektionen1. Was den Wirkstoff auszeichnet und wie das Arzneimittel angewendet wird, erfährst du in diesem Artikel.
Was ist Clotrimazol und wofür wird es eingesetzt?
Bei Clotrimazol handelt es sich um einen Wirkstoff aus der Gruppe der Breitband-Antimykotika, der gegen eine Vielzahl unterschiedlicher Pilze wirkt. Zu den Anwendungsgebieten von Clotrimazol zählen vor allem Pilzinfektionen im Intimbereich und die gemeinhin als Fußpilz bezeichneten Hautpilzerkrankungen im Bereich der Zehen. Die Darreichungsformen reichen von Cremes, Salben und Tinkturen für die äußerliche Applikation bis hin zu Tabletten zur intravaginalen Anwendung.
Der Wirkstoff Clotrimazol erobert den Markt
Unter der Bezeichnung „Bay b 5097“ wird Clotrimazol von 1967 bis 1969 von Bayer entwickelt. Nachdem die Wirksamkeit und Verträglichkeit in experimentellen und klinischen Studien nachgewiesen und Patente erteilt wurden, folgt 1973 die Zulassung der ersten Arzneimittel mit Clotrimazol für den deutschen Markt. Sie erscheinen unter dem Markennamen Canesten® und sind aufgrund der guten Verträglichkeit bereits seit 1993 rezeptfrei erhältlich.
Zunächst wird der Wirkstoff Clotrimazol bei Haut- und Fußpilzinfektionen eingesetzt, kommt seit den 1980er Jahren unter dem Namen gyno Canesten® schließlich aber auch bei der Behandlung von Scheidenpilzinfektionen zum Einsatz. Mit der Ein- bis Drei-Tagestherapieform von gyno Canesten® gibt es erstmals eine Kurzzeittherapie für die Behandlung von Scheidenpilz. Doch damit nicht genug: Im Jahr 2000 stellt Bayer das aus Clotrimazol entwickelte Bifonazol vor: ein verbesserter Wirkstoff, der die Behandlungszeit bei Fußpilzinfektionen verkürzt und nur einmal täglich aufgetragen werden muss.
Inzwischen laufen die Arzneimittel gegen Scheidenpilz unter den Namen Canesten® GYN sowie Canesten® GYN Once. Das 2008 eingeführte Canesten® GYN Once muss dank der 72 Stunden anhaltenden Depotwirkung2 nur einmalig angewendet werden. In Kombination mit Milchsäure als Wirkstoffverstärker macht das die Selbstbehandlung von Scheidenpilz noch effektiver.
Wie wirkt Clotrimazol?
Dank seines breiten Wirkungsspektrums zählt Clotrimazol zu den innovativen Therapieoptionen bei Pilzinfektionen der Haut und Scheide. Aufgrund seiner hohen Effektivität empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG)3 die lokale Behandlung mit dem von Bayer entwickelten Wirkstoff als Therapieoption bei akuter Vulvovaginalkandidose (VVC).
Clotrimazol hemmt das Wachstum und die Vermehrung von Pilzzellen. Genauer gesagt verhindert es die Biosynthese von Ergosterol, einem wichtigen Bestandteil der Zellmembran von Pilzen. Ohne Ergosterol wird die Zellmembran geschwächt, was dazu führt, dass die Pilzzellen anfälliger für Schäden werden und schließlich absterben.
Tabletten als effektive Darreichungsform von Clotrimazol
In der Darreichungsform als Vaginaltablette gelangt man problemlos in tiefer gelegene, mit Scheidenpilz infizierte Regionen. Bestehen keine Symptome wie Jucken, Hautrisse oder angeschwollene Schamlippen im äußeren Genitalbereich oder sind diese nur gering ausgeprägt, ist die Behandlung mit Tabletten in der Regel ausreichend. Um auch den äußeren Intimbereich zu behandeln, haben sich Kombi-Therapien mit Clotrimazol bestehend aus Tabletten und einer Creme bewährt: Neben Vaginaltabletten zum Einführen in die Scheide kommt Clotrimazol zusätzlich als Vaginalcreme zur äußeren Anwendung im Genitalbereich zum Einsatz.
Drei von vier Frauen machen im Lauf ihres Lebens Erfahrungen mit Scheidenpilz. Die Produkte von Canesten® GYN ermöglichen dir eine bequeme Selbstbehandlung und du bekämpfst die Erreger an Ort und Stelle.
Canesten® GYN Once Kombi
Die Canesten® GYN Once Kombi-Therapie ermöglicht dir eine bequeme Selbstbehandlung mit einem schnellen Rückgang der Leitsymptome. Der Canesten®-Milchsäure-Booster sorgt dafür, dass der pH-Wert sinkt und die Verfügbarkeit des Wirkstoffs Clotrimazol erhöht wird4 – für eine schnelle und effektive Behandlung von Vaginalpilz.
- Nur 1x Vaginaltablette (500 mg Clotrimazol + Milchsäure) + Applikator + Creme
- Creme zur äußerlichen Anwendung 2- bis 3-mal täglich über einen Zeitraum von 1 bis 2 Wochen auf die äußeren Genitalien auftragen
- 72 Stunden Depotwirkung der Vaginaltablette
- Für Frauen, denen ein schneller Rückgang der Leitsymptome5 wichtig ist
- Anwendung des Wirkstoffs Clotrimazol (lokal) während der Schwangerschaft entspricht der Leitlinie der ärztlichen Fachgesellschaften*
Canesten® GYN 3-Tage-Kombi
Drei von vier Frauen machen im Laufe ihres Lebens Erfahrungen mit Scheidenpilz. Mit der Canesten® GYN 3-Tage-Kombi-Therapie bekämpfst du die Erreger an Ort und Stelle. Der Canesten®-Milchsäure-Booster sorgt dafür, dass der Wirkstoff schnell freigesetzt und direkt in der Vagina verfügbar ist6.
- 3x Vaginaltablette (je 200 mg Clotrimazol + Milchsäure) + Applikator + Creme
- Applikation alle 24 Stunden
- Für Frauen, die eine wiederholte Applikation bevorzugen
Mit den Canesten® GYN Vaginaltabletten ist die Selbsttherapie einer Vaginalmykose einfach in der Anwendung und besonders effektiv. Mit einem Applikator führst du die Vaginaltablette komfortabel in die Scheide ein, damit sie dort ihre Wirkung entfalten kann. Für eine bessere Löslichkeit und damit erhöhte Verfügbarkeit des Wirkstoffs Clotrimazol sorgt die in den Tabletten enthaltene Milchsäure – sie macht das Medikament in Laborversuchen fünfmal fungizider4.
Canesten® GYN mit Milchsäure-Booster – einzigartig auf dem Markt
Experimente im Labor zeigen, dass Canesten® GYN dank der enthaltenen Milchsäure den Scheidenpilz fünfmal stärker bekämpft4. Warum ist das so?
Quellen: Mendling W, Plempel M, Chemotherapie 1982; 28 (suppl1): 43-47. Schaller K, Chemotherapy 1982; 28 (suppl1): 32-36; Mohr CP, Ärztliche Kosmetologie 1987; 17: 438-446
An dieser Stelle kommt die einzigartige Zusammensetzung von Canesten® GYN ins Spiel, denn die in den Vaginaltabletten enthaltene Milchsäure dient als Wirkstoffverstärker: Sie führt zu einer Absenkung des pH-Wertes und verstärkt die Wasserlöslichkeit von Clotrimazol. Dies führt zu einer erhöhten Verfügbarkeit und Fungizidität des Wirkstoffs.
Clotrimazol in der Schwangerschaft – was ist zu beachten?
Aufgrund hormoneller Veränderungen wie etwa der verstärkten Östrogenausschüttung besteht bei Frauen während der Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko für vaginale Hefepilz-Infektionen – fast jede dritte Schwangere ist von einer Vulvovaginalkandidose betroffen7. Bei einer Infektion mit Scheidenpilz im ersten Trimenon der Schwangerschaft (Frühschwangerschaft) empfiehlt die aktuelle ärztliche Leitlinie, Clotrimazol lokal anzuwenden, um mögliche Risiken für Fehlbildungen des Fötus und einen Frühabort zu vermeiden3. Der Wirkstoff bekämpft Pilzerreger effektiv und zeigt eine besonders gute Wirksamkeit gegen den Hefepilz Candida albicans, der in 90 % der Fälle Auslöser für Scheidenpilz ist.
Bei einer vaginalen Geburt besteht außerdem das Risiko, das Neugeborene mit Hefepilzen anzustecken. Da diese beim Baby Infektionen wie Windeldermatitis und Mundsoor auslösen können, ist im dritten Trimenon eine Behandlung auch bei der asymptomatischen Candida-Besiedlung ratsam. Die Therapie bei Schwangeren sollte jedoch grundsätzlich unter ärztlicher Beratung und Aufsicht erfolgen. Es kann auch sein, dass in der gynäkologischen Praxis ein Screening auf VVC durchgeführt wird, um eine symptomlose Infektion nicht zu übersehen. Falls es zu einer Anwendung von Vaginaltabletten kommt, sollte bei Schwangeren kein Applikator zum Einführen verwendet werden.
Fußnoten
*Allgemein sollte eine Therapie während der Schwangerschaft unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.
1 IMS 2010/2011.
2 Ritter, W. Vaginalmykosen – Therapie von heute im Trend von morgen; Bayer AG 1987: 26-29
3 S2k-Leitlinie Vulvovaginalkandidose, Stand Sept. 2020; AWMF-Registernr. 015/072.
4 Tietz, H.-J. und Yesilkaya, T.; Milchsäure macht den Unterschied: Eine Face-to-Face Studie mit Clotrimazol; Gyne 4/2022: 12-16.
5 Im Vergleich zu Canesten® GYN 3-Tage-Kombi (3x 200 mg Clotrimazol).
6 Tietz, H.-J. und Yesilkaya, T.; Milchsäure macht den Unterschied: Eine Face-to-Face Studie mit Clotrimazol; Gyne 4/2022: 12-16.
7 Aguin, T.J. und Sobel, J.D.; Vulvovaginal Candidiasis In Pregnancy, Curr Infect Dis Rep 2015;17:30.