Die richtige Körperpflege bei einer Pilzinfektion
Zusammenfassung
Zur Heilung im Falle einer Pilzinfektion trägt nicht nur die schnelle und konsequente Behandlung der befallenen Stellen bei. Auch die Berücksichtigung einiger Grundregeln der Körperpflege kann bei einer Pilzinfektion die Therapie wirkungsvoll unterstützen und dabei helfen, einer Neuinfektion vorzubeugen.
Trocknen Sie den Pilz aus
Das oberste Gebot bei der Bekämpfung von Haut- und Nagelpilzen lautet: Halten Sie Ihre Haut möglichst trocken. Hefepilze lieben warmes und feuchtes Klima und siedeln sich daher bevorzugt in Hautfalten oder Zehenzwischenräumen an. Ein wichtiger Bestandteil der Körperpflege bei Pilzinfektionen ist daher, sich nach dem Duschen gründlich abzutrocknen: zwischen den Zehen, aber auch in den Hautfalten am Bauch und unter den Brüsten. Achten Sie dabei unbedingt darauf, für erkrankte Körperregionen ein eigenes Handtuch zu nehmen, um den Pilz nicht zu übertragen. Auch sollten Sie die Haut schonend trocken tupfen und nicht rubbeln, da dies die Haut reizen und die Infektion weiterverbreiten kann. Bei sehr empfindlicher Haut können Sie die betroffenen Stellen auch vorsichtig mit einem Föhn trocknen.
Nicht nur nach der Dusche, sondern auch während des ganzen Tages sollten Sie darauf achten, die vom Pilz betroffenen Bereiche trocken zu halten. Lassen Sie Luft an die Haut und tragen Sie locker sitzende Kleidung aus Baumwolle, die Ihre Haut atmen lässt. Ziehen Sie sich um, wenn Sie stark geschwitzt haben, und tupfen Sie Hautfalten regelmäßig mit einem frischen Handtuch ab.
Übertriebene Körperpflege: Eine Pilzinfektion können Sie nicht wegwaschen
Seifen Sie an Hautpilz erkrankte Körperteile nicht ein: Pilze auf der Haut können nicht weggewaschen werden. Eine übertriebene Hygiene ist sogar schädlich, da sie die ohnehin angegriffene Haut weiter reizt und dem Pilz neue Angriffsflächen bietet. Besonders im Vaginalbereich sollten Sie vorsichtig sein. Seife und Duschgel zerstören die natürliche Scheidenflora, das Abwehrsystem Ihres Körpers gegen Bakterien und Pilze. Verwenden Sie für die Intimpflege nur warmes Wasser oder eine milde Intimwaschlotion mit Milchsäure und einem pH-Wert von maximal 4,5. Auf einen Waschlappen sollten Sie dabei verzichten – er ist eine beliebte Brutstätte für Krankheitserreger.
Kleidung und Schuhe sorgfältig wählen
Zu der richtigen Körperpflege bei einer Pilzinfektion gehört auch die sorgfältige Auswahl Ihrer Kleidung und Schuhe. Grobe Stoffe können die angegriffene Haut zusätzlich irritieren, und unter Kunstfasern staut sich leicht Nässe. Bei der Wahl der Schuhe ist es besonders wichtig, dass die Zehen nicht anstoßen oder gedrückt werden. Fußpilzerreger könnten durch die kleinen Verletzungen unter den Nagel gelangen und eine Nagelpilzinfektion auslösen.
Hygieneregeln für Fußbekleidung, Schuhe und Füße
Damit Fußpilz und Nagelpilz erst gar keine Chance bekommen, sollten Sie folgende Ratschläge in Bezug auf die Behandlung Ihrer Socken und Schuhe beherzigen:
//Machen Sie es sich zur Gewohnheit, in öffentlichen Einrichtungen, wie z.B. Gemeinschaftsduschen, Umkleidekabinen und Schwimmbädern, niemals barfuß zu gehen. Das Tragen von Badeschuhen ist hier unbedingt Pflicht!
//Zögern Sie nicht, alte Schuhe regelmäßig zu entsorgen. Insbesondere Exemplare, die Sie beim Training tragen, sollten Sie hin und wieder austauschen und die alten wegwerfen.
//Lassen Sie frische Luft an Ihre Straßenschuhe und ziehen Sie sie aus, sobald Sie nach Hause kommen.
//Bevorzugen Sie stets Schuhe aus natürlichen Materialien, die atmungsaktiv sind, wie Leder oder Leinen.
//Sandalen stellen die idealen Schuhe dar, um Fußpilz vorzubeugen, weil sie viel frische Luft an die Füße lassen.
//Achten Sie auf einen guten Sitz Ihrer Schuhe. Als Dame sollten Sie auf High Heels und Pumps mit eng zulaufender Spitze weitestgehend verzichten. Beim häufigen Tragen solch enger Schuhe besteht die Gefahr, dass die Haut an Ihren Füßen Risse und andere kleine Verletzungen bekommt. Diese ermöglichen das Eindringen von Pilzerregern in die Haut.
//Jeden Tag ein Paar saubere Socken anzuziehen, sollte selbstverständlich sein. Das Gleiche gilt für den Sockenwechsel nach dem Training.
//Wie bei Schuhen sind auch bei Socken und Strümpfen natürliche Materialien Trumpf. Insbesondere reine Baumwolle, Seide oder Wolle bieten gegenüber Kunstfasern Vorteile.
//Wenn es doch einmal Gummistiefel oder die viel genutzten Turnschuhe sein müssen, können Sie durch ein Desinfektionsspray der Ausbreitung von Fuß- und Nagelpilz vorbeugen.
//Darüber hinaus können ergänzende Fußsprays mit schweißhemmenden und antimikrobiellen Eigenschaften Ihre Füße gegen unangenehmen Geruch und übermäßiges Schwitzen schützen und somit helfen, Fuß- und Nagelpilz vorzubeugen.
Schützen Sie andere vor einer Ansteckung
Hautpilz ist ansteckend. Aus Rücksicht auf Ihre Mitmenschen sollten Sie darauf achten, die Infektion nicht weiterzutragen. Besonders gefährdet sind Personen, die mit Ihnen in einem Haushalt leben. Deshalb:
Klären Sie sie über Ihre Erkrankung auf – schließlich ist z. B. Fußpilz nichts, wofür Sie sich schämen müssen, sondern eine sehr häufige Krankheit.
//Achten Sie darauf, dass Sie nicht das gleiche Handtuch benutzen wie Ihre Mitbewohner, und laufen Sie nach Möglichkeit im Badezimmer nicht barfuß. Auch in öffentlichen Bädern verhindern Badeschuhe, dass sich andere bei Ihnen anstecken.
//Waschen Sie sich gründlich die Hände, nachdem Sie infizierte Körperteile behandelt oder Ihre antimykotischen Medikamente aufgetragen haben.
//Wenn Sie sich mit Nagelpilz infiziert haben, sollten Sie Ihr Nagelstudio darauf hinweisen und auch die eigenen Nagelfeilen und -scheren zu Hause regelmäßig desinfizieren.
//Schuhe sollten Sie im Falle einer aktuellen oder vergangenen Fußpilzinfektion nicht verleihen oder verkaufen, denn in kleinen Hautschüppchen warten darin die Pilzerreger.
//Handtücher, Bettwäsche und Socken gehören nur dann wieder in den Schrank, wenn sie zuvor bei mindestens 60 °C gewaschen worden sind. Wer ganz sicher gehen oder seine Textilien schonen will, kann der Wäsche stattdessen auch einen Desinfektionsspüler beifügen, der Keime abtötet.
Stecken Sie sich nicht selbst wieder an
Übrigens geht es hier nicht nur um Ihre Mitmenschen, sondern auch um Sie: Schließlich verhindern diese Maßnahmen zur Körperpflege bei einer Pilzinfektion auch, dass Sie sich selbst erneut anstecken. Schlüpfen Sie nach der erfolgreichen Pilzbehandlung wieder in die alten Schuhe, kann es nämlich durchaus passieren, dass die Erkrankung wieder auftritt. Ihre ganze Schuhkollektion wegwerfen müssen Sie dennoch nicht: Behandeln Sie Ihre Lieblingsstücke stattdessen mit einem Desinfektionsspray, das die unliebsamen Pilzsporen abtötet.
Wenn Sie – in Kombination mit einer medizinischen Creme oder vergleichbaren Sprays – diese Grundregeln der Körperpflege bei einer Pilzinfektion konsequent beachten, können Sie die lästigen Erreger wirkungsvoll bekämpfen und gleichzeitig einer Neuinfektion entgegenwirken.