Symptome bei Scheidenpilz

Von Dr. Christoph Theurer
25. November 2024
Jucken, Brennen und verstärkter Ausfluss – Symptome, über die man nicht gerne spricht. Doch Scheidenpilz gehört zu den häufigsten Krankheitsbildern in der gynäkologischen Praxis, für die sich keine Frau schämen sollte. Erfahre hier, woran du einen Scheidenpilz erkennen kannst, wie du ihn von anderen Infektionen im Intimbereich unterscheidest und wie eine gesunde Vaginalflora aussieht.
Inhalt
Was ist Scheidenpilz?
Als Scheidenpilz oder vaginale Mykose bezeichnet man eine weit verbreitete und zu 90 % durch Hefepilze verursachte Infektion der Scheide. Kleine Mengen an Hefepilzen (in der Regel Candida albicans, aber auch weitere) gehören zu einer gesunden Scheidenflora. Unter bestimmten Umständen, kann sich der Hefepilz jedoch vermehren und eine Scheidenpilzinfektion auslösen – dafür gibt es verschiedene Ursachen, die derzeit nicht abschließend geklärt sind.
Bei 75 % aller gesunden Frauen kommt es einmal im Leben zu einer Scheidenpilzinfektion. Bis zu 10 % dieser Frauen erleiden sogar mehr als vier Infektionen pro Jahr, sodass man in der Fachsprache von einer chronischen wiederkehrenden Vulvovaginalkandidose spricht. Es handelt sich hierbei nicht um eine Geschlechtskrankheit. Zudem lässt sich Vaginalpilz mit wirksamen Medikamenten leicht behandeln.
Scheidenpilz – was sind die Symptome?
Die typischen Anzeichen von Scheidenpilz sind Juckreiz, weißlicher Ausfluss und Wundsein. Eine Scheidenpilzinfektion ist in der Regel leicht zu erkennen. Besonders Frauen, die bereits von dieser Erkrankung betroffen waren, können die Symptome meist eindeutig einem Vaginalpilz zuordnen. Beachte jedoch bitte, dass Juckreiz im Intimbereich auch bei anderen Erkrankungen auftreten kann und dieses Symptom allein somit kein verlässliches Erkennungsmerkmal eines Scheidenpilzes ist.
Typische Scheidenpilz-Symptome im Überblick:
//Jucken im Intimbereich
//Wundsein im Bereich des Scheideneingangs (Vulva)
//(leichte) Schwellung der Schamlippen
//geruchloser, weißer Ausfluss
//Ausfluss anfangs teils noch dünnflüssig, im Verlauf oft körnige Konsistenz, die an Hüttenkäse erinnert
Auch diese Symptome von Vaginalpilz treten häufig auf:
//Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
//dickflüssiger Ausfluss
//gerötete Schamlippen
//Brennen rund um die Vulva
//Schmerzen beim Wasserlassen
//Entzündung im Bereich der Scheide
//Hautrisse am Scheideneingang
Vermehrter Ausfluss zählt zu den Hauptsymptomen von Scheidenpilz mit Candida albicans. Eine Infektion mit Scheidenpilz ohne Ausfluss ist möglich, aber selten und wird in der Regel durch andere Pilzerreger verursacht. Wenn du dir unsicher bist und deine Symptome nicht eindeutig zuordnen kannst, wende dich ganz ohne Scheu an deine gynäkologische Praxis.
Scheidenpilz: Anzeichen einer schwerwiegenden Infektion
In sehr seltenen Fällen kommt es zu einem schweren Verlauf, bei dem es zu starken Symptomen kommen kann. Dazu zählen die folgenden Beschwerden:
//weißer Belag, der sich über die gesamte Vulva ausbreitet
//Hautreizungen, insbesondere Rötungen und Risse, auch in angrenzenden Körperregionen, wie z. B. an der Innenseite der Oberschenkel
//Pusteln oder Bläschen bei Scheidenpilz
Solange du bereits bei den ersten Anzeichen von Scheidenpilz mit einer medikamentösen Behandlung beginnst, kannst du derartigen Symptome jedoch effektiv vorbeugen. Falls du schon solch stark ausgeprägten Scheidenpilz-Symptome bei dir feststellst, solltest du schnellstmöglich eine gynäkologische Praxis aufsuchen. Auch wenn du vier Mal innerhalb eines Jahres an einer Scheidenpilzinfektion leidest, solltest du unbedingt ärztlichen Rat einholen, da man in diesem Fall bereits von einer chronischen Vaginalmykose spricht.
Scheidenpilz oder bakterielle Vaginose?
Je nach Symptomatik kann ein Scheidenpilz oder eine bakterielle Infektion der Auslöser für Beschwerden im Intimbereich sein. Da Scheidenpilz und eine bakterielle Vaginose mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen, kannst du sie relativ leicht voneinander unterscheiden.
Besonders am Geruch des vaginalen Ausflusses kannst du den Unterschied erkennen. Der Ausfluss bei Scheidenpilz ist in der Regel geruchlos, weiß und bröckelig. Eine bakterielle Vaginose hingegen verursacht weiß-gräulichen, dünnflüssigen Ausfluss, der einen starken, fischähnlichen Geruch hat. Die Erkrankungen werden mit unterschiedlichen Medikamenten behandelt, welche die jeweils spezifischen Erreger bekämpfen.
Was sind die Ursachen von Scheidenpilz?
Die meisten Frauen haben eine bestimmte Menge an Hefepilzen im Intimbereich, die keine Beschwerden verursachen. Unter bestimmten Umständen, beispielsweise wenn die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht gerät, können sich diese Hefepilze vermehren und Scheidenpilz verursachen. Jedoch kommt es auch bei drei von vier Frauen einmal in ihrem Leben zu einer Scheidenpilzinfektion. Die medizinischen Gründe hierfür sind bisher nicht vollständig erforscht.
Folgende Umstände können eine Infektion u.a. begünstigen:
//Schwankungen im Hormonhaushalt (Pille, Schwangerschaft)
//bestimmte Medikamente (Antibiotika, Kortikoide)
//übertriebene Intimhygiene
//Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Funktionsstörungen der Schilddrüse
//Stress
//ein geschwächtes Immunsystem
Eine vaginale Pilzinfektion ist keine Geschlechtskrankheit – und auch mangelnde Hygiene ist nicht der Grund für den Ausbruch der Erkrankung. Teilweise ist z. B. auch die Pille verantwortlich für wiederkehrende Infektionen – dann ist möglicherweise ein anderes Präparat besser für dich geeignet.
Scheidenpilz richtig behandeln
Scheidenpilz kannst du normalerweise einfach zu Hause behandeln. Um Scheidenpilz effektiv zu bekämpfen und Symptome wie Juckreiz schnell zu linden, solltest du auf Medikamente mit antimykotischen Wirkstoffen setzen. Diese erhältst du ohne Rezept in der Apotheke. Scheue dich nicht, in deiner gynäkologischen Praxis oder in der Apotheke um Hilfe zu bitten, wenn du dir unsicher bist.
Die Präparate bestehen in der Regel aus einer oder mehreren Vaginaltabletten und einer Creme für den äußeren Intimbereich. Bei der Behandlung von Scheidenpilz mit dem bewährten Wirkstoff Clotrimazol tritt schon nach wenigen Tagen eine Linderung der Symptome ein. Nach drei bis fünf Tagen klingen die Scheidenpilz-Symptome in der Regel komplett ab.

Canesten® GYN Once Kombi
Die Canesten® GYN Once Kombi-Therapie ermöglicht dir eine bequeme Selbstbehandlung mit einem schnellen Rückgang der Leitsymptome. Der Canesten®-Milchsäure-Booster sorgt dafür, dass der pH-Wert sinkt und die Verfügbarkeit des Wirkstoffs Clotrimazol erhöht wird1 – für eine schnelle und effektive Behandlung von Vaginalpilz.
- Nur 1x Vaginaltablette (500 mg Clotrimazol + Milchsäure) + Applikator + Creme
- Creme zur äußerlichen Anwendung 2- bis 3-mal täglich über einen Zeitraum von 1 bis 2 Wochen auf die äußeren Genitalien auftragen
- 72 Stunden Depotwirkung der Vaginaltablette
- Für Frauen, denen ein schneller Rückgang der Leitsymptome2 wichtig ist
- Anwendung des Wirkstoffs Clotrimazol (lokal) während der Schwangerschaft entspricht der Leitlinie der ärztlichen Fachgesellschaften*
*Allgemein sollte eine Therapie während der Schwangerschaft unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.

Canesten® GYN 3-Tage-Kombi
Drei von vier Frauen machen im Laufe ihres Lebens Erfahrungen mit Scheidenpilz. Mit der Canesten® GYN 3-Tage-Kombi-Therapie bekämpfst du die Erreger an Ort und Stelle. Der Canesten®-Milchsäure-Booster sorgt dafür, dass der Wirkstoff schnell freigesetzt und direkt in der Vagina verfügbar ist3.
- 3x Vaginaltablette (je 200 mg Clotrimazol + Milchsäure) + Applikator + Creme
- Applikation alle 24 Stunden
- Für Frauen, die eine wiederholte Applikation bevorzugen
Ohne Behandlung ist die Dauer einer Scheidenpilzinfektion nicht abzuschätzen. Zwar gibt es Einzelfälle, in denen die Symptome des Vaginalpilzes nach einiger Zeit von allein verschwunden sind. Darauf solltest du aber keinesfalls hoffen, sondern deinen Scheidenpilz zeitnah mit wirksamen Medikamenten behandeln.
Wann solltest du ärztlichen Rat einholen?
Scheidenpilz lässt sich meistens ohne Probleme in Eigenregie behandeln. In manchen Fällen kann es jedoch Sinn machen, einen Termin für eine gynäkologische Untersuchung zu vereinbaren. Das gilt insbesondere, wenn du zum ersten Mal von Vaginalpilz betroffen bist oder diesen mehr als vier Mal pro Jahr hast. Wenn du nach einer Scheidenpilz-Behandlung immer noch Juckreiz hast, solltest du ebenfalls eine Praxis aufsuchen.
Scheidenpilz und Schwangerschaft
Eine Erkrankung mit Scheidenpilz hat keinen Einfluss auf deine Empfängnisbereitschaft. Allerdings erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für Scheidenpilz in der Schwangerschaft, da sich dein Hormonhaushalt verändert. Deshalb ist fast jede dritte Schwangere von Vaginalpilz betroffen4. Die aktuelle Leitlinie zur Behandlung einer Vulvovaginalkandidose5 empfiehlt in diesem Fall eine Behandlung mit dem Wirkstoff Clotrimazol, der beispielsweise in den Canesten® GYN-Produkten enthalten ist. So lässt sich im ersten Drittel der Schwangerschaft das Risiko für fetale Fehlbildungen und eine frühe Fehlgeburt vermeiden.
In 70–85 % der Fälle infizieren Schwangere bei der vaginalen Geburt ihr Neugeborenes mit Hefepilzen6. Aus diesem Grund wird in den letzten Wochen der Schwangerschaft auch bei einem symptomfreien Verlauf eine prophylaktische Therapie empfohlen7. Andernfalls bestehen beim Neugeborenen Risiken für Windeldermatitis, Mundsoor und Candidasepsis6. Doch beachte bitte: Wenn du während der Schwangerschaft oder in der Stillzeit Symptome eines Scheidenpilzes feststellst, stelle dich in deiner gynäkologischen Praxis vor, bevor du eine Therapie beginnst.
So sieht eine gesunde Scheidenflora aus
Die vaginale Flora einer gesunden Frau ähnelt einem ausgeglichenen Ökosystem. Eine Vielzahl nützlicher Mikroorganismen trägt mit ihrer Aktivität zum Gleichgewicht des Scheidenmilieus bei. Mit Beginn der Geschlechtsreife hat die bakterielle Besiedlung eine wichtige Funktion: Schützende Mikroorganismen beeinflussen durch ihren Stoffwechsel die Umgebungsbedingungen und verhindern auf diese Weise, dass sich potenziell schädliche Keime ausbreiten.
Sauer ist gesund: Milchsäurebakterien in der Scheidenflora
Die wichtigsten Organismen der weiblichen Scheide sind die Milchsäurebakterien (Laktobazillen). Wenn die Zellen der Vaginalschleimhaut unter dem Einfluss des Geschlechtshormons Östrogen Zucker (Glukose) bilden, fühlen sich Milchsäurebakterien (Laktobazillen) besonders wohl. Ihre Anwesenheit und ungestörte Entfaltung in der Vaginalflora ist von entscheidender Bedeutung für die Abwehrmechanismen gegen Krankheitserreger.
Natürliche Zusammensetzung der Scheidenflora
Die Zusammensetzung der Scheidenflora ist ein individuelles Merkmal und von Frau zu Frau verschieden. Neben den dominanten Laktobazillen ist eine Vielzahl anderer Keime in der Scheide nachweisbar. Zur normalen Besiedlung können auch Pilze aus der Familie der Hefen oder Bakterien gehören, die als mögliche Krankheitserreger gelten.
Entscheidend für ihre potenziell schädliche Wirkung ist nicht in erster Linie ihre Anwesenheit in der Vaginalflora. Ausschlaggebend ist vielmehr, wie stark sie sich vermehren können und in welchem Mengenverhältnis sie den nützlichen Laktobazillen gegenüberstehen.
Um Scheidenpilz vorzubeugen und für eine gesunde Scheidenflora zu sorgen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Dazu zählen luftdurchlässige Unterwäsche, eine sanfte Reinigung des Intimbereichs und eine ausgewogene Ernährung.
Fußnoten
*Allgemein sollte eine Therapie während der Schwangerschaft unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.
1 Tietz, H.-J. und Yesilkaya, T.; Milchsäure macht den Unterschied: Eine Face-to-Face Studie mit Clotrimazol; Gyne 4/2022: 12-16.
2 Im Vergleich zu Canesten® GYN 3-Tage-Kombi (3x 200 mg Clotrimazol).
3 Tietz, H.-J. und Yesilkaya, T.; Milchsäure macht den Unterschied: Eine Face-to-Face Studie mit Clotrimazol; Gyne 4/2022: 12-16.
4 Aguin, T.J. und Sobel, J.D.; Vulvovaginal Candidiasis In Pregnancy, Curr Infect Dis Rep 2015;17:30.
5 S2k-Leitlinie Vulvovaginalkandidose, Stand Sept. 2020; AWMF-Registernr. 015/072.
6 Blaschke-Hellmessen R. et al.; Subpartale Übertragung von Sprosspilzen von der Mutter auf das Kind; Frauenarzt 2006;47:714-723.
7 S2k-Leitlinie Vulvovaginalkandidose, Stand Sept. 2020; AWMF-Registernr. 015/072.