Nagelpilz: So gelingt die effektive Behandlung
Zusammenfassung
Nagelpilz (Onychomykose) beginnt mit kleinen gelben, weißen oder braunen Verfärbungen am vorderen oder seitlichen Nagelrand. Mit der Zeit dehnt die Infektion sich weiter über den gesamten Nagel aus. Sie erkennen den Pilz dann leicht daran, dass sich der Nagel weiß-gelblich verfärbt und eintrübt. Mit der Zeit wird der Nagel auch brüchig. Eine Nagelpilzinfektion, ganz gleich, ob am Finger- oder Zehennagel, sollten Sie auf jeden Fall behandeln – am besten so früh wie möglich. Denn je eher Sie etwas unternehmen, desto weniger können die Erreger sich bis ins Nagelbett ausbreiten. Welche Mittel sich zur Behandlung eignen und welche nicht, was Eltern betroffener Kinder beachten sollten und wann der Gang zum Arzt angezeigt ist, erfahren Sie auf dieser Seite. Unser Selbsttest zeigt Ihnen außerdem, wie hoch Ihr Risiko ist, an Nagelpilz zu erkranken.
Was passiert, wenn Nagelpilz nicht behandelt wird?
Wenn Sie eine Nagelpilzinfektion nicht behandeln, dehnt sie sich immer weiter aus, erst über den betroffenen Nagel, später auch über die Nägel der übrigen Zehen. Die Form und die Struktur der Nägel verändern sich. Schließlich kann es dazu kommen, dass der Nagel vollständig zerstört wird und sich vom Nagelbett löst. Befindet sich der Pilz zunächst im Nagel, greift er in 90 Prozent aller Fälle aber auch die Nagelfalz und den Nagelwall, also die Umrandung des Fußnagels, und das Nagelbett an. In diesem Stadium können schmerzhafte Entzündungen entstehen, die Ihnen das Laufen erschweren. Nicht zuletzt sind Pilzinfektionen ansteckend für die Mitmenschen, und die Ansteckungsgefahr steigt mit fortschreitender Infektion. So wie ein Nagelpilz (Onychomykose) durch einen nicht behandelten Fußpilz entstehen kann, ist es umgekehrt auch möglich, dass durch einen nicht behandelten Nagelpilz eine Fußpilzinfektion entsteht.
Nagelpilz – Hohes Risiko bei Vorerkrankungen
Da ein von Nagelpilz befallener Fußnagel brüchig und porös wird, ist er offen für die Ansiedelung von Bakterien. So können sich eine Pilz- und eine Bakterieninfektion überlagern und die Entzündungssituation deutlich verschlimmern. Besonders problematisch ist eine solche Doppelinfektion für Diabetiker und Menschen mit Durchblutungsstörungen an den Füßen. In Verbindung mit schlechter Durchblutung und einer geschwächten Immunabwehr können derartige Superinfektionen die Entstehung eines diabetischen Fußes begünstigen. Nagelpilz ist für gesunde wie vorerkrankte Menschen nicht einfach nur ein kosmetisches Problem, sondern bedarf einer konsequenten Behandlung.
Nagelpilz frühzeitig und konsequent behandeln
Eine Nagelpilzinfektion ist sehr hartnäckig und die Bekämpfung schwierig und langwierig. Je früher Sie die Infektion bekämpfen, desto größer sind die Chancen auf eine schnelle Heilung. Methoden, mit denen Sie schon bei ersten Anzeichen eine Nagelpilzinfektion bekämpfen können, sind z.B.:
//Salben mit antimykotischen Wirkstoffen wie Bifonazol und keratolytisch wirkendem Harnstoff. Diese Medikamente weichen den mit Pilz befallenen Nagelteil auf, sodass Sie ihn nach und nach mit einem Spatel sanft abtragen können
//Keratolytika wie der Harnstoff in Salben und Cremes
Diese Methoden erfordern eine konsequente Behandlung über eine lange Zeit, bis der Nagelpilz vollständig bekämpft ist. Professionelle Unterstützung um den Nagelpilz zu behandeln kann Ihnen eine Podologin oder ein Podologe bieten. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie unter Nagelpilz leiden, konsultieren Sie bitte einen Arzt.
Nagelpilz bei Kindern
Nagelpilz ist bei Kindern und Babys sehr selten. Entsteht aber eine Pilzinfektion, so muss die Behandlung von Nagelpilz bei Kindern unbedingt von einem Arzt überwacht werden. Er stellt die genaue Diagnose, entscheidet über die richtigen Arzneimittel und die Behandlungsdauer. Die Anwendung örtlich wirksamer Präparate ist grundsätzlich möglich, verlangt aber besondere Vorsichtsmaßnahmen. Es gilt vor allem sorgfältig zu vermeiden, dass Babys und Kleinkinder die Medikamente in den Mund nehmen. Außerdem sollten Sie unbedingt auf die Hygiene achten und Maßnahmen ergreifen, um einer erneuten Ansteckung vorzubeugen.
Welche Hausmittel helfen gegen Nagelpilz?
Wie bei vielen Erkrankungen kursieren auch zum Thema Nagelpilz verschiedene Gerüchte über „natürliche“ Behandlungsmethoden: Häufig hört man, er ließe sich mit einfachen Hausmitteln behandeln. Die Bandbreite der Tipps reicht dabei vom Einreiben mit Essig, Alkohol, Backpulver, Lavendelöl, Zahnpasta oder gar Eigenurin bis hin zum massenhaften Verzehr von Knoblauch.
Diese Methoden erscheinen verlockend, denn sie sind preisgünstig und unaufwändig. Doch Vorsicht: Die Wirksamkeit ist nicht nachgewiesen. Zwar wird Ihnen keines dieser angeblichen Nagelpilz-Hausmittel ernsthaft schaden, allerdings besteht die Gefahr, dass sich aufgrund der Verzögerung der Erreger weiter ausbreitet. Das macht die Nagelpilz-Behandlung mit wirksamen Mitteln gegen den Pilzbefall danach umso langwieriger.
Behandlung von Nagelpilz durch Homöopathie
Wegen ihres unklaren Wirkprinzips eignen sich homöopathische Präparate nicht als alleinige Mittel für die Behandlung von Pilzerkrankungen. Verantwortungsbewusste Homöopathen erkennen die Notwendigkeit der Anwendung klassischer Antipilzmittel bei einer Mykose an. Mit der Einnahme von Stoffen wie Acidum hydrofluoricum (wässrige Flusssäure), Silicea (Kieselsäure), Antimonium crudum (Schwarzer Spießglanz) oder Sepia (Tintenfisch) bieten sie bestenfalls eine begleitende Therapie bei Pilzerkrankungen an.
Weitere Mittel gegen Nagelpilz
Nagelpilz ist zwar keine bedrohliche, aber eine ausgesprochen hartnäckige Infektionserkrankung. Verursacher sind meist Mikroorganismen aus der Familie der Fadenpilze (Dermatophyten), die im Bereich der Nägel einen idealen Lebensraum finden. Die dichten Hornzellschichten der Nagelsubstanz bieten den von Natur aus hartnäckigen Überlebenskünstlern beste Bedingungen für ungestörtes Wachstum und stellen Antipilzmittel vor die Herausforderung, die Pilzerreger in ihren Verstecken in und unterhalb der Nagelplatte aufzuspüren. Wegen des schwierigen Einsatzgebiets sind zur Bekämpfung von Nagelpilz spezielle Medikamente gefragt.
Nagellack gegen Nagelpilz
Die dauerhafte Bekämpfung einer Pilzerkrankung ist nur mit Substanzenmöglich, die die Pilze und ihre Sporen zuverlässig abtöten. Diese sogenannten Antimykotika bilden die Grundlage für jeden Nagellack gegen Nagelpilz. Die am häufigsten zum Einsatz kommenden Wirkstoffe sind Amorolfin, Bifonazol und Ciclopirox.
Der Lack wird auf den betroffenen Nagel aufgetragen. Dort dringt er allmählich in die oberste Schicht ein und entfaltet seine pilzabtötende Wirkung. Da der Nagelpilz im gesamten Nagel sitzt – und in 90 % der Fälle auch im Nagelbett darunter –, muss der Lack durch die ganze Nagelplatte dringen, um alle Erreger abzutöten. Deshalb kann es, selbst bei regelmäßigem Auftragen des Nagellacks, einige Monate dauern, bis erste Ergebnisse sichtbar werden. Einige Lacke dringen nur schwer und langsam bis zum Nagelbett vor. Dieses Problem besteht bei jeder Nagelpilz-Art – ob es sich nun um Faden-, Hefe- oder Schimmelpilze handelt.
Tabletten gegen Nagelpilz
Neben den äußerlich anzuwendenden Mitteln gegen Nagelpilz gibt es auch die Therapie ein Tablettenform. Diese Medikamente enthalten Wirkstoffe wie Terbinafin oder Itraconazol und werden über mehrere Monate eingenommen. Bei hartnäckigen Pilzinfektionen kann auch Fluconazol zum Einsatz kommen, das dann sechs bis zwölf Monate lang eingenommen wird.
Diese Mittel gegen Nagelpilz sind verschreibungspflichtig. Außerdem muss vor der Anwendung der Erregertyp genau bestimmt werden. Es kann zu Nebenwirkungen kommen, vor allem zu Magen-Darm-Beschwerden.
Nagelset und Pilz bekämpfende Creme helfen gründlich und effektiv
Eine wirksame Alternative stellt die Canesten® 2+4 Wochen Kurztherapie mit dem Canesten® EXTRA Nagelset und der Canesten® EXTRA Creme dar. Zunächst wird der befallene Nagel 2 Wochen lang mit der harnstoffhaltigen Salbe aus dem Canesten® EXTRA Nagelset behandelt. Diese löst nach und nach die infizierte Nagelsubstanz auf, die Sie dann mit einem Spatel abschaben können. Gesunde Nagelbestandteile bleiben dabei erhalten. Anschließend erfolgt 4 Wochen lang eine Behandlung mit der Bifonazol-haltigen Canesten® EXTRA Creme, um die Pilzerreger im Nagelbett zu erreichen. Die verbliebenen Erreger werden zuverlässig bekämpft, und es wächst ein gesunder Nagel nach.
Phase 1: Canesten® EXTRA Nagelset (2 Wochen)
Infizierten Nagelbereich sanft abtragen
- Der enthaltene Harnstoff (Urea) weicht nur den infizierten Nagelteil auf
- Die aufgeweichte Nagelsubstanz lässt sich im Anschluss sanft mit der Spatel abtragen
- Der gesunde Nagelteil bleibt erhalten
- Bifonazol bekämpft gezielt die Pilzerreger und hemmt deren Vermehrung und Ansteckung anderer Personen
- Sichtbarer Fortschritt nach 1-2 Wochen
Phase 2: Canesten® EXTRA Creme (4 Wochen)
Resterreger direkt im Nagelbett bekämpfen
- Bifonazol bekämpft tiefsitzende Resterreger direkt im Nagelbett – eine Hauptursache für wiederkehrenden Nagelpilz
- Breitbandwirkung gegen alle relevanten Erreger
- Danach kann der entfernte Nagelteil vollständig nachwachsen
- Die Canesten® EXTRA Creme ist separat erhältlich
Medikamente für Kinder
Wer sich auf die Suche nach einem Antipilz-Medikament für Kinder macht, wird schnell feststellen: Viele Präparate sind nur für Erwachsene empfohlen. Das gilt für Lacke, Salben und Tinkturen ebenso wie für Medikamente zur oralen Einnahme. Eine Möglichkeit, Nagelpilz bei Kindern zu behandeln, sind verschreibungspflichtige Medikamente zur inneren Anwendung. Es gibt sie in Tabletten- bzw. Kapselform und auch als Saft. Die darin enthaltenen Wirkstoffe, z.B. Fluconazol, bekämpfen den Pilzbefall im gesamten Organismus. Man spricht deswegen auch von einer systemischen Therapie.
Es gibt jedoch auch rezeptfreie Mittel zur äußeren Anwendung, die nicht nur schnell und zuverlässig wirken, sondern auch für Kinder geeignet sind. Diese sollten allerdings nur unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden: Die Kombination aus einem Nagelset, wie dem Canesten EXTRA® Nagelset, und einer speziellen Creme bekämpft Nagelpilz als Kurztherapie in nur sechs Wochen. Dabei wird zunächst der erkrankte Bereich des Nagels mit dem Nagelset aufgeweicht und schmerzfrei abgetragen. Anschließend kommt die Creme mit dem Antimykotikum Bifonazol zum Einsatz und bekämpft die Erreger bis ins Nagelbett hinein. Danach kann der entfernte Nagel gesund nachwachsen.
Hinweis:
Beginnen Sie eine Nagelpilz-Behandlung bei Ihrem Kind niemals ohne vorherige Rücksprache mit dem Arzt! Die Behandlung muss unbedingt von einem Arzt überwacht werden. Er stellt die genaue Diagnose, entscheidet über die richtigen Arzneimittel und die Behandlungsdauer.
Behandlung von Nagelpilz mit Cortison
Pilzerkrankungen erfordern den geschulten Blick eines Arztes, wenn sie weit fortgeschritten und von ausgeprägten entzündlichen Reaktionen begleitet sind. Nach Verschreibung und unter medizinischer Aufsicht ist es möglich, in der lokalen Therapie von Nagelpilz Cortison neben einem Antimykotikum einzusetzen, wenn starke Entzündungen zu den Symptomen gehören. Cremes, die mit einer Kombination aus einem fungistatischen, also das Pilzwachstum hemmenden, Arzneistoff und einem schwach wirksamen Cortison gegen Pilzerkrankungen vorgehen, sollten in der Behandlung von Nagelpilz nach Rücksprache mit dem Arzt und nur sehr gezielt eingesetzt werden.
Wann sollte ich bei Nagelpilz zum Arzt gehen?
Wenn mehr als drei Ihrer Nägel infiziert oder mehr als zwei Drittel der Nagelfläche vom Pilzbefall betroffen sind, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Er wird mit Ihnen besprechen, welche Nagelpilz-Behandlung sich am besten für Sie eignet. Aber so weit muss es nicht kommen. Denn je früher konsequente Maßnahmen zum Einsatz kommen, um den Nagelpilz zu entfernen, desto schneller wird die Ausbreitung gestoppt – und desto rascher wird auch der Behandlungserfolg sichtbar.
Auch wenn Sie schwanger oder chronisch erkrankt sind, begeben Sie sich bei Nagelpilz unbedingt in ärztliche Behandlung. Dasselbe gilt im Fall von Nagelpilz bei Kindern.